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6.11. Doppellesung: Verbrecherinnen Sarah Schmidt & Ruth Wemme

06 November 2015 20:00 - 22:00

Wir feiern!
Und zwar mit dem verbrecher verlag seinen 20. Geburtstag und laden Sie und euch ganz herzlich zu einem fulmimanten Abend ein. Verlagsbegründer Jörg Sundermeier wird das Kreuzberger Verlagshaus kurz auf gewohnt charmante Weise denen vorstellen, die es bei uns erstmals kennenlernen. Dann freuen wir uns schon sehr auf die Lesung zweier Autorinnen, die uns mit ihren Büchern begeistert, verschreckt, amüsiert und beeindruckt haben. Wir freuen uns auf zwei sehr unterschiedliche Texte, die viel in Neukölln spielen. Gespannt sind wir auf die Menschen hinter den Wörtern, die Autorinnen hinter den Titeln, den Verleger hinter dem …ähm, Verlag.

Eintritt frei! Spende erwünscht.

Sarah Schmidt liest aus ihrem Roman Eine Tonne für Frau Scholz:

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© Literaturtest/ Sabine Felber

Nina Krone wohnt im letzten unsanierten Mietshaus der Gegend, klar, dass man hier noch mit Kohle heizt. Und keiner der Nachbarn ist unter 50 Jahre alt. Eines Tages kann sie es nicht mehr ertragen, das Leiden an der Welt, das ihre Nachbarin, Frau Scholz, vor sich herträgt. Um ihr demonstratives Schnaufen beim Kohleschleppen nicht mehr mit ansehen zu müssen, beginnt sie damit, ihr jeden Tag einen Eimer Briketts vor die Tür zu stellen. Das freut Frau Scholz zuerst gar nicht, doch dadurch kommen sie ins Gespräch …

Auch Nina hat ihr Päckchen zu tragen: Ihre Arbeit frustriert sie, ihr Chef wird immer seltsamer und ihre Freunde, tja, da gibt es nicht viele. Sie steckt in einer Sinnkrise, und zu allem Überfluss konfrontiert ihr Sohn Rafi sie mit der Nachricht, dass er und sein Freund zusammen mit einem lesbischen Pärchen ein Kind bekommen möchten. Ihre Tochter Ella wiederum wirkt so diszipliniert und nur auf ihr berufliches Fortkommen fixiert, geradezu unheimlich …

Sarah Schmidts Roman erzählt von einer Freundschaft zwischen den Generationen und von einer Familie, die aus den Fugen gerät. Ihre lebensnahen Schilderungen und Dialoge sind – wie immer – voller Komik und doch ganz ernst.

 

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© Nane Diehl

Ruth Wemme liest aus ihrem essayistischen Sachbuch Meine 7000 Nachbarn:

Die Geschichten aus »Meine 7000 Nachbarn« halten fest, was keinem Menschen zuzumuten ist. Ein Mann arbeitet wochenlang auf der Baustelle des Berliner Flughafens und erhält am Ende keinen Lohn. Einer schwangeren Frau wird im Krankenhaus bestätigt, dass ihr Kind am selben Tag zur Welt kommen werde, dann wird sie gebeten, sich ein anderes Krankenhaus zu suchen. Eine Familie wird im Winter aus ihrer Wohnung geworfen, obwohl sie keine Miete schuldet.

Bei den 7000 Nachbarn handelt es sich um Roma in Berlin. Eva Ruth Wemme übersetzt Literatur aus dem Rumänischen und begleitet seit 2011 rumänische Migrantinnen und Migranten in Berlin als Dolmetscherin und Beraterin. Sie führte zahlreiche Interviews und berichtet eindringlich und aus erster Hand vom Teufelskreis aus Arbeits- und Wohnungslosigkeit, aus Fremdheit und Vorurteilen.

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Details

Datum:
6. November 2015
Zeit:
20:00 - 22:00
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