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Dominique Manotti: Schwarzes Gold

Das sagt der Verlag:

1973. Die großen Ölkonzerne halten den Daumen auf dem Erdölmarkt. Auch der transatlantische Drogenhandel blüht nicht mehr wie zuvor, die French Connection ist zerschlagen. Während Unterwelt und Polizei sich neu aufstellen, kämpft die Hafenstadt Marseille mit dem wirtschaftlichen Niedergang. Der junge Commissaire Daquin aus Paris stößt zu den Kriminalermittlern an der Côte. Sein erster Fall: Vor einem Casino in Nizza wird ein Marseiller Unternehmer mit zehn Schüssen niedergestreckt. Der Staatsanwalt vermutet eine Abrechnung im Milieu. Daquin zweifelt. Doch die Seilschaften vor Ort zu durchschauen ist einem Auswärtigen kaum möglich. Was für ein Spiel läuft hier?

In diesem Roman (das französische Original erschien 2015 bei Gallimard) schickt Dominique Manotti ihren Protagonisten Théo Daquin in seine Vergangenheit – in eine Affäre, die nicht nur sämtliche unterirdischen Netzwerke von Marseille und Nizza umfasst, sondern vor allem die obskure Welt des Erdölhandels. Meisterhaft gestaltet die Wirtschaftshistorikerin das gigantische ökonomische und geopolitische Fresko einer hochkomplexen Epoche, die bereits das Gesicht des 21. Jahrhunderts erahnen lässt.

 

Das sagt die Gute Seite:

Wie wohltuend! Ein toller, dicht geschriebener Krimi, der nicht an einem Tag ausgelesen ist, den Kopf in Bewegung hält und dessen Geschichte auf Grund von Inhalt und Sprache einen ganz eigenen Zauber hat. Wir fahren, laufen, essen, schlafen uns mit dem jungen, sportlichen, gut aussehenden Kommissar Daquin (in diesem Buch ist ist erst Anfang Zwanzig!) durch Marseille, Saint Tropez, Nizza, von wo aus die Fäden nach New York, Südafrika, Israel, Istanbul, in den Iran und weiteren Aktionsorten gesponnen sind. Dabei schafft die Autorin mit der Dauerverwendung von Präsens, der passenden Abfolge von vornehmlich Hauptsätzen, einer ausgezeichneten Mischung von Erzählung und Dialog und der gut portionierten Präsentation von Fakten und Informationen das sprachliche Kunststück von absoluter Nähe des Lesers sowohl zu den Geschehnissen als auch zu den Personen, ohne letzteren nicht auch ihre Geheimnisse zu lassen. Lesen!

Wer ist Manotti?

Manotti, 1942 geboren, kam erst mit fünfzig Jahren zum Schreiben und veröffentlichte seither acht Romane. Ihre Bezugspunkte sind der amerikanische Schriftsteller James Ellroy, die neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte und die 68er-Bewegung. Diese ungewöhnliche Kombination begründet Manottis dichten, unpathetischen Stil. Die Historikerin lehrte an verschiedenen Pariser Universitäten Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit, war als Gewerkschafterin in der CFDT aktiv und leitete als Generalsekretärin deren Pariser Sektion.

Die großartige ariadne-Reihe

Die Französin stärkt damit wieder den Anspruch der ariadne-Reihe des Argument Verlags eines aktuellen, gesellschaftskritischen Kriminalromans. Hier ist unbedingt auf ariadne-Krimiautorin Merle Kröger zu verweisen, die 2013 (Grenzfall) und 2016 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet wurde und zuletzt mit dem Buch Havarie auf sich aufmerksam machte. Und Liza Cody bleibt mit Lady Bag und der aus den 70ern neu aufgelegten Eva-Wylie-Trilogie ein fantastischer Fall für sich. Fragen Sie uns danach!

(fhart)

Dominique Manotti: Schwarzes Gold

Erschienen: April 2016 im Argument Verlag, 375 Seiten
Übersetzt von Iris Konopik

Gebunden €19,00
epub eBook €9,99